AUF EIN WORT Wie sie wohl aussehen wird, die Dreieinigkeitskirche? Der Kirchenraum? Ist es noch meine Kirche? Viel- leicht haben sich manche das gefragt in den letzten Monaten. Oder tagsüber einfach mal hineingespitzt während der Bauarbeiten, was sich tut oder schon verändert hat. Es geht wieder los in Dreieinigkeit. Am Freitag, 4. Oktober wird die Dreieinigkeitskirche eröffnet, am Sonntag, 6. Oktober feiern wir unseren Eröffnungsgottesdienst in einem festlichen Rahmen zum ersten Mal wieder in der Kirche. Viele freuen sich schon darauf. Es ist ein Neuanfang. Der Raum, anders wird er sein. Der alte Taufstein hat einen neuen Platz. Der Altarraum ist durch ein Kunstwerk neugestaltet. Es gibt Stühle statt Bänke, eine Fußbodenheizung, um auch in den kalten Monaten die Kirche nutzbar zu machen und eine moderne Lautsprecheranlage, da- mit möglichst alle gut verstehen. Es wird so sein, dass es Zeit braucht, sich an das Neue zu gewöhnen, an die Veränderungen. So wird es mir vermutlich auch gehen. Und trotzdem wird unsere Kirche wieder besucht und gebraucht, und vielleicht von einigen ganz neu entdeckt werden für sich. In ihren 121 Jahren hat die Dreieinigkeitskirche schon einige Veränderungen erlebt: Zerstörung, Abbruch, Neuaufbau, eine neue Orgel, andere Fenster, so wie es in der jeweiligen Zeit gebraucht wurde. Und immer noch gibt es diesen Ort für uns, der sich durch uns 2 Menschen wandelt und verändert, aber durch jede und jeden einzelnen auch ein Gesicht bekommt. Wo eine Gemeinschaft andere mitträgt, Begegnungen er- mutigen und einen freuen können, aber auch ein Ort, der Veränderungen aushält, Krisen, sogar das Gefühl von Gottverlassenheit. Ein Ort, wo ich hinkommen kann mit allem, was ist und es nicht vor der Türe lassen muss: meinen Schmerz, meine Enttäuschungen, meine Fragen. Und einer weiß es und trägt es mit mir. Denn die Kirche ist der Ort, wo ich Gottes Nähe suchen kann, und bei allem, was sich verändert seine Zusage bleibt: siehe, ich bin bei euch. Und das gilt für all die Herausforde- rungen, mit denen wir leben müssen. Wer es noch nicht getan hat: werfen sie einen Blick in die Kirche. Kommen Sie zu den Veranstaltungen in der Eröff- nungswoche. Oder kommen sie einfach so vorbei, las- sen Sie den Kirchenraum auf sich wirken, wie er jetzt ist. Vielleicht auch um zu schauen: wo kann hier oder in Zukunft mein Platz sein. Und jetzt ist auch der Mo- ment Danke zu sagen, allen, die um die Neugestal- tung unserer Dreieinigkeitskirche gerungen haben und mit ihrer Arbeit neugestaltet haben. Ihre Pfarrerin Gabi Wedel